Rückblick: "Unter dem Strich" - Ausstellungseröffnung in der Zwölf-Apostel-Kirche

Rückblick: "Unter dem Strich" - Ausstellungseröffnung in der Zwölf-Apostel-Kirche

Rückblick: "Unter dem Strich" - Ausstellungseröffnung in der Zwölf-Apostel-Kirche

# Neues aus der Gemeinde

Rückblick: "Unter dem Strich" - Ausstellungseröffnung in der Zwölf-Apostel-Kirche

Vom 24. – 30. April 2015 wurde in der Apostelkirche ein ambitioniertes Projekt von Student/innen der Stadt- und Regionalplanung an der TU Berlin mit dem Titel: „Unter dem Strich – Entwerfen von öffentlichen Räumen an der Grenze der sozialen Akzeptanz“ gezeigt. Die Ausstellung präsentiert e Entwürfe von Studierenden der Tech­nischen Universität Berlin, die sich mit der Frage des Entwerfens öffentlicher Räume an der Grenze der sozia­len Akzeptanz befassen. Innerhalb des Seminars entstanden 14 Projekte in Einzelarbeit, die sich verschiedener Methoden und Gestaltungsmittel bedienten. Eröffnet von Dr. Sybill Klotz, Bezirksstadträtin für Gesundheit, Soziales und Stadtentwicklung, war die Apostelkirche mit interessierten Anwohner/innen, Mitarbeiter/innen aus diversen Einrichtungen und Ämtern und Universitätsangehörigen gut gefüllt.




Der Ausstellungstitel hört sich zunächst ein wenig provokant an, ist im Kiez Tiergarten Süd jedoch Alltagsrealität. Hier geht es tagtäglich um das Miteinander von Nachbarschaft und Prostitution – oftmals an der Grenze der sozialen Akzeptanz.  Noch verfügt das Quartier rund um den Magdeburger Platz um Brachflächen, die jedoch im Zuge der „Nachkriegsverdichtung“ sukzessive bebaut werden. Die Arbeiten der Studierenden können zumindest für die  teilweise noch nicht abgeschlossenen Bauplanungen interessante Denkanstöße liefern.



So waren in den Entwürfen Sichtblenden, Lichtinstallationen und Wärmestrahler integriert, die für die Anwohnerschaft optische Aufbesserung und Beruhigung der angespannten, oftmals zu intime Details preisgebenden Situation, anbieten. Andererseits erweckte es teils den Eindruck, dass das „horizontale Gewerbe“ durch spektakuläre Inszenierungen erst recht in Szene gesetzt werden soll. Der sozialen Situation der anschaffenden Frauen und Männer werden die Ideen hierbei nicht immer gerecht. Was nicht heißen soll, dass sich um diese im Vorfeld keine Gedanken gemacht wurde. Ein Prozess der Annäherung von bürgerlichem und grenzgängerischem Bereich wurde angestrebt, benötigt jedoch auch Zeit. Nicht alles, was „uns“, die den Kiez kennen gewohnt erscheint, ist für Außenstehende sofort nachvollziehbar.



Wenn man sich als junger Mensch, der vielleicht im Ausland oder Dorfidylle aufgewachsen ist, zum ersten Mal mit der Situation im Kurfürstenkiez konfrontieren muss, benötigt es Zeit zu verstehen und auch emotional der Situation gerecht zu werden. Eine schwierige und anspruchsvolle Aufgabe für die Studierenden, die im Vorfeld lange die Quartiersstraßen und Aktueur/innen beobachteten. Nicht alle waren - laut eigener Aussage - in der Lage, sofort mit dem nötigen „Abstand“ stadtplanerisch zu wirken. Die Entwürfe driften daher teils in eine Abstraktion, die erst auf den zweiten Blick den Versuch erkennen lässt, gerade hierdurch wieder an Standfestigkeit zu gewinnen.



Die Ausstellung kann auf jeden Fall als Anregung zum Diskurs und zur weiteren Strategieentwicklung, dienen, wie auch unter Einbezug der Stadtplanung ein entspanntes Miteinander im Kiez erreicht werden kann. Wünschenswert wäre, wenn die Ideen auch bei künftigen Projekten berücksichtigt und auch Außenstehende mit anderer „Draufsicht“ weiterhin in die Kiezentwicklung integriert würden.




Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Quartiersmanagement Tiergarten Süd


Text und Fotos: Kerstin Heinze



Weitere Informationen finden Sie hier.



 










Die Apostelkirche als Ausstellungsort.







Bekanntes Bild - soziale Gegensätze im Kiez.







Frau Dr. Klotz eröffnet die Ausstellung.







Nicht Umwelt- aber Fußfreundliche Wärmefelder.







Alte und Neue Kunst begegnen sich.







Spektakuläre Lichtinstallation







Podumsgäste







Gut gefüllte Apostelkirche







"Telefonsex" privat wie öffentlich







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