09/02/2025 0 Kommentare
StummfilmKonzerte Stephan von Bothmer Hitchcock: Das Festival im Festival
StummfilmKonzerte Stephan von Bothmer Hitchcock: Das Festival im Festival
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StummfilmKonzerte Stephan von Bothmer
Hitchcock: Das Festival im Festival
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12 Uhr
THE PLEASURE GARDEN „Irrgarten der Leidenschaft“ Salon Friedrichs*
Hitchcocks erster Spielfilm bietet bereits Einblicke in das spätere filmische Genie des Regisseurs. Die Geschichte spielt in der glamourösen, aber auch dunklen Welt des Theaters und dreht sich um das Leben zweier Tänzerinnen, Patsy und Jill, deren Träume und Beziehungen von Verrat und Eifersucht bedroht werden. Während Jill sich von ihrer aufstrebenden Karriere und einem wohlhabenden Liebhaber blenden lässt, bleibt Patsy bodenständig und wird selbst zur Zielscheibe untreuer Männer. Hitchcock zeichnet ein spannendes Porträt menschlicher Schwächen, eingebettet in die Kulisse des Showbusiness.
Schon in seinem Debütfilm experimentiert Hitchcock mit seiner ikonischen Bildsprache. Mit Blick für Details und einer geschickten Kameraführung verbindet er Drama, Romantik und subtile Gesellschaftskritik. Die Themen Täuschung, Loyalität und die Gefahr von Obsession, die später zu zentralen Motiven seines Werks werden, lassen sich bereits hier erkennen. Der Film gilt als Ausgangspunkt für Hitchcocks Erkundung psychologischer Abgründe und emotionaler Komplexität. [UK, D 1925]
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14 Uhr
THE RING „Der Weltmeister“ Salon Friedrichs*
Mit The Ring präsentiert Hitchcock ein faszinierendes Boxerdrama, das Liebe, Ehrgeiz und Rivalität thematisiert. Der Film folgt Jack, einem aufstrebenden Boxer, der sich mit seinem Rivalen Bob sowohl im Ring als auch um die Liebe einer Frau messen muss. Diese Dreiecksgeschichte entwickelt sich zu einem intensiven Konflikt, der auf verschiedenen Ebenen – emotional und physisch – ausgetragen wird.
Hitchcock nutzt das Boxen nicht nur als Handlungselement, sondern auch als Metapher für menschliche Beziehungen und den Kampf um Anerkennung. Die dynamische Kameraführung während der Boxkämpfe und die symbolische Bildsprache zeigen Hitchcocks Gespür für visuelle Spannung. The Ring ist ein Film, der zugleich Drama und spektakuläres Kinoerlebnis bietet und die Experimentierfreude des jungen Regisseurs verdeutlicht. [UK 1927]
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17 Uhr
CHAMPAGNE „Champagne“ Salon Friedrichs*
Mit Champagne taucht Hitchcock in die Welt des Überflusses und der Dekadenz ein. Der Film erzählt die Geschichte einer jungen Frau aus reichem Hause, deren Vater vorgibt, pleite zu sein, um ihr eine Lektion in Bescheidenheit zu erteilen. Inmitten von Verwechslungen, romantischen Verwicklungen und glamourösen Kulissen entfaltet sich eine spritzige Satire.
Visuell beeindruckt der Film durch seinen stilvollen Einsatz von Kameratechniken, die den Luxus und die Oberflächlichkeit der Figuren widerspiegeln. Obwohl Champagne oft als eines der leichteren Werke Hitchcocks betrachtet wird, bietet der Film einen interessanten Einblick in seine Fähigkeit, Gesellschaftskritik in eine unterhaltsame Geschichte einzubetten. [UK 1928]
* Salon Friedrich: An der Zwölf-Apostelkirche 3, privates Ambiente, begrenzte Platzzahl, neben der Kirche
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